Westpfalz, 14.-17. April 2017

Der etwas andere Osterspaziergang

Konny, Frank, Peter und ich hatten uns entschlossen, Ostern auf der Piste zu verbringen statt auf dem Sofa. Wir haben uns einen der drei Pfälzer Prädikatswanderwege rausgesucht, den Pfälzer Waldpfad. Über 143 km führt er von Kaiserslautern nach Schweigen-Rechtenbach. Oder eben umgekehrt. Konny und Frank waren Etappenlaufnewbies und ich habe auch schon ewig nicht mehr versucht, so lange Strecken zu laufen, deshalb haben wir die Strecke etwas abgekürzt. Letztlich war die ganze Strecke dann doch aber auch 130 km lang, wir hatten mit etwas weniger gerechnet. Also ist der ganze Wanderweg wohl auch länger als 143 km.

Am Karfreitag fuhern wir mit Zug, Schienenersatzverkehr und Taxi nach Erlenbach bei Dahn. Von dort ging's erstmal 27 km bis Hauenstein, wo wir in der Herberge Quartier bezogen. Samstags führte unsere Strecke dann 36 km nach Rodalben, wobei wir Dahn schon ausließen. In Rodalben hatten wir ein schönes Hotel gefunden, die Villa Bruderfels. Sie hat ihren Namen daher, daß sie direkt unterhalb des Bruderfelsens am Felsenwanderweg liegt - und tatsächlich sahen wir die Felsen sogar vom Zimmerfenster aus. Ich habe mir am Samstag eine Knochenhautentzündung eingefangen und so hatte der Laufspaß für mich am Samstagabend ein Ende.

Sonntag stand die längste Etappe auf dem Plan: 46 km von Rodalben nach Trippstadt. Konny leistete mir Gesellschaft und wir verbrachten den Tag in öffentlichen Verkehrsmitteln und Cafés. Unsere Göttergatten konnten so mal ganz befreit auflaufen. Vor allem Peter war im wahrsten Wortsinn erleichtert, denn an den ersten beiden Tagen hatte er einen 10 kg-Rucksack auf dem Buckel, den ich ihm dann abnahm.

Am Montag lief Konny wieder mit den Jungs, die letzten 23 km nach Kaiserslautern waren dann am Ende sogar noch ein bißchen verregnet.

Da wir heimatnah unterwegs waren, hatten Konny & Frank donnerstags eine Vortour gemacht und Taschen mit Ersatzklamotten in unseren Unterkünften abgegeben. Dienstags sind Konny und ich dann nochmal rumgefahren und haben die Taschen wieder eingesammelt.

Die Tour hat uns allen JEDE Menge Spaß gemacht und wir waren selbst ganz erstaunt, wie fit wir durch unsere regelmäßigen langen Sonntagsläufe tatsächlich sind. Wir waren jeden Abend richtig lecker essen, abgenommen haben wir so natürlich alle nicht. Hatten wir auch nicht vor. Unterwegs haben wir auch immer einen Einkehrschwung eingelegt, man muß ja irgendwie ohne Hungerast über den Tag kommen. Im Pfälzerwaldhaus "Dicke Eiche" des PWV Hauenstein trafen wir sogar auf je zwei Bekannte aus "Häschde" und Rülzheim, die wir immer wieder bei diversen Volksläufen in nah und fern treffen. Inkognito waren wir also auch nicht unterwegs.

We were heroes just for one weekend.

Text Gabi, Fotos alle vier

  • 00