Kandel, 12. März 2017

Alle Jahre wieder

... machen Michael und ich uns im März nach Kandel zum Bienwald Marathon auf. Dies ist ein wirklich hervorragend organisierter Marathon für relativ kleines Geld, wenn man bedenkt, dass ein Laufshirt (dieses Jahr in pink!) in den Startgebühren inklusive ist. Schön ist auch, dass man immer wieder viele bekannte Gesichter sieht.

Über die Strecke kann man geteilter Meinung sein: Topfeben erlaubt sie immer wieder super Zeiten, aber es gibt auch kerzengerade Passagen von bis zu 9 km Länge auf der Landesstraße Richtung Schaidt, was doch sehr monoton sein kann.

Ich hatte mir (wagemutig?) eine Zeit von unter 4:30 Std. vorgenommen, obwohl am Abend zuvor die Weinbergnacht mit ausgiebiger Weinprobe anstand. Michael wollte es langsamer angehen lassen, hatte es ihn doch zwei Wochen lang mit einem hartnäckigen Husten erwischt. Ich hielt mich bis Kilometer 10 immer bei Pacemaker Notger (Zielzeit 4:30), den wir von vielen Marathons kennen. Weil ich mich richtig gut fühlte, setzte ich mich dann von der 4:30er Gruppe etwas ab, Michael war immer in Sichtweite. Nach der Halbmarathonmarke (02:12 h) legte ich noch etwas zu. Bei der Wendepunktstrecke im Wald begegnete ich dann Michael, der über muskuläre Probleme klagte und Tempo rausnehmen musste.

Nach km 31 und wieder zurück auf der langen Geraden konnte ich dann das Tempo nochmals verschärfen – ich fühlte mich immer noch super. So nahm ich mir dann eine Zeit unter 4:20 vor. Im Endeffekt wurden es dann 4:17 Std., da ich die letzten Kilometer sogar unter 5er Schnitt laufen konnte. Dies ergab einen negativen Split, der zweite Halbmarathon dauerte 7 Minuten weniger als der Erste.

So war ich so schnell wie vor meiner langwierigen Rückenverletzung im Jahr 2009, also vor 8 Jahren, nicht mehr!

Von einer anderen Läuferin erfuhr ich, dass Michael „verletzt“ sei. Ich trabte ihm entgegen und begleitete ihn die letzten 1,5 km ins Ziel in 5:03 Std. Aufgrund seiner großen muskulären Probleme und der Tatsache, dass er einige Kilometer nur gehen konnte,  trotzdem eine passable Zeit.

Nicht nur aufgrund der für mich wirklich guten Zeit war es ein toller Marathon, nein auch das Wetter war perfekt – man spürte den Frühling endlich kommen.

Text: Annette Bruns