Kapstadt, 31. März 2018

Vier am südlichen Ende der Welt

Ende März fand der Two Oceans Marathon in Kapstadt statt. Die Ultramarathonstrecke überquert die Kap-Halbinsel von Osten nach Westen. An deren Ende sieht man jeweils den Ozean. Es ist aber immer derselbe Atlantische Ozean. Der Indische Ozean beginnt erst 150 km östlich von Kapstadt, insofern ist der Name nicht ganz korrekt, was aber der ganzen Veranstaltung keinen Abbruch tut...

Es gibt spektakuläre Ausblicke während des Laufes und es ist herrlich über den Chapman‘s Peak drive zu laufen, um auf den Ozean runterzuschauen. Das ist sonst so nicht möglich, denn es herrscht ein reger Autoverkehr.

Aber der Reihe nach: Gabi und Peter, Frank und ich hatten uns vorgenommen, an diesem Lauf teilzunehmen und anschließend in Südafrika entlang der Gartenroute Urlaub zu machen. Entsprechend hatten wir für den Lauf trainiert. Peter fiel im Dezember verletzungsbedingt aus, da waren wir nur noch drei. So hat Peter uns freundlicherweise am frühen Morgen mit dem Auto bis fast an den Start gefahren, um sich später an der Strecke unter die Zuschauer zu mischen.

Die Stimmung, die dort morgens herrscht ist einzigartig. Es starten ca. 11 000 Teilnehmer beim Ultramarathon über 56 km und ca. 1000 Höhenmetern. Für den Halbmarathon starten weitere 16 000 Teilnehmer. Und alle singen – mehr oder weniger mit – bei der südafrikanischen Nationalhymne kurz vor dem Start: Gänsehautstimmung. Dann geht es los. Die Zeit zählt ab Startschuss und die Strecke muss in 7 Stunden absolviert sein. Es gibt strenge cut-off-Zeiten während des Laufes und man wird mitleidlos aus dem Rennen genommen, wenn man einen cut-off auch nur um Sekunden verfehlt. Bei bestem Wetter starteten wir, die Temperaturen kletterten im Laufe des Tages auf um die 26 °C. Das war natürlich heftig für den Kreislauf, hatten wir doch bei nur wenigen Plusgraden trainiert und kamen vom Winter direkt in den Spätsommer. Frank und Gabi machte dann auch die Temperatur sehr zu schaffen, so dass Gabi nach beachtlichen 41 Kilometern Peter in die Arme lief und ausstieg. Frank kämpfte sich mit mir durch, ich hatte zwischenzeitlich starke Knieschmerzen und musste das schöne lange Gefälle nach besagten Chapman‘s Peak überwiegend gehen. Wie auch immer, es war trotzdem schön und beeindruckend, der Lauf und auch wie die Zuschauer am Straßenrand die Läufer anfeuern. Im Zielbereich jubelten sie uns zu, als wären wir die ersten ;-) wieder Gänsehautfeeling. Frank und ich kamen nach 6 Std. 56 Min. erschöpft aber zufrieden mit unserer Leistung ins Ziel.

Text Konny, Fotos Peter und Frank

  • 02