Kandel, 13. März 2016

Josefs erster Marathon

Im Vorfeld bin ich schon von Gabi eingenordet worden, am Anfang langsam zu laufen "auch wenn es ungewohnt ist, sonst wirst du es im letzten Drittel bereuen, denn das ist einer der typischen Anfängerfehler". Beim Start hatte ich mich so ca. 2m hinter der Startlinie platziert, ich wollte bei meinem ersten Marathon keine zwei Zeiten, Brutto / Netto haben sondern nur die echte Laufzeit. Überraschender Weise war im vorderen Bereich kein Gedränge und recht viel Platz auch für Neulinge. Direkt nach dem Startschuss ging die Überholerei der Halbmarathonis los. Ich musste mich echt zügeln, um nicht in dem mir bekannten HM-Modus mit zu laufen, die Warnungen von Gabi haben mich permanent gebremst. Sogar ein Halbmarathoni in kompletten Feuerwehrmannklamotten incl. Helm hatte ich von mir ziehen lassen.

 

Später überholte mich sogar ein Rückwärtsläufer, der sich die letzten 3 Monate auf diesen Halbmarathon vorbereitet hatte. Nach dem Wendepunkt der Halbmarathonis wurde es angenehmer zu laufen, denn das ständige überholt werden war weitestgehend vorbei. Nach ca. 20 km kam der 3:45ziger Tross ganz langsam an mich von hinten heran, in dem auch Steffi Krieg mitlief. Das Tempo war gut und bin dann so bis ca. km 28 mitgelaufen. Ein kurzer Blick auf meine Pulsuhr zeigte plötzlich Puls 184, das kann doch nicht sein, ich fühlte mich immer noch gut. Bei der nächsten Versorgungstelle habe ich etwas mehr getrunken (3/4 Becher), zuvor noch eine halbe Tube Gel reingedrückt und Salz. Den Hohlraum der Gel Tube hatte ich zu Hause mit Folie präpariert und mit reinem Salz aufgefüllt (beim 6h Lauf in Kleinkarlbach letzten Oktober, hatte Gabi mir zugerufen, Josef du muss Salz zu dir nehmen. Der Satz hat sich in meinem Hirn fest gebrannt). Kurz darauf war die Frequenzanzeige wieder auf 155. Aber ich vermute, dass die Uhr Fehlsignale erhalten hatte, denn so einen Frequenzsprung halte ich nicht für möglich, da ich körperlich keine Anzeichen spürte.

 

Die 3:45ziger Truppe war etwas weggetriftet aber noch in Sichtweite. An den beiden letzten Versorgungsstellen habe ich mir etwas Zeit gelassen und mich mit Salz, Gel, Banane und Iso-Getränk versorgt. So ab km 34 konnte ich die ersten Geher einsammeln, das gab zusätzlichen Antrieb, nicht locker zu lassen. Beim Rückwärtsblick war auch noch nichts vom 4h Bremsläufer zu sehen. Von da an wusste ich, dass die 4 h Marke beim Jungfernlauf geknackt wird. Bei km 40 hatten wir kräftigen Gegenwind und die beiden Mitläufer sind eingebrochen und habe dann noch etwas Gas gegeben. Meine Uhr zeigte noch immer Ø5:27 / km und ich konnte den Druck aufrecht erhalten. Im Stadion war noch die Luft da, um auf den letzten 200 Metern einen kräftigen Spurt hinzulegen und noch 2 Läufer vor der Ziellinie abzufangen.

 

3:50:18 für einen Neuling, in der neuen Altersklassen M60, denke ich, kann sich sehen lassen. Ich hatte das Gefühl alles ist perfekt gelaufen.

Resümee: ich kann nur jedem Halbmarathoni empfehlen, der von einem ganzen Marathon bisher nur geträumt hat, am besten sich dem Lauftreff Weisenheim am Berg (LT WaB) anzuschließen und durch die professionelle Vorbereitung durch Gabi und Peter Gründling, verschwindet die Hemmschwelle zum ersten Marathon.

 

(Josef Knauf)

 

Die Ergebnisse aller Weisenheimer:

 

Halbmarathon:

Konny 2:22:43 h

 

Marathon:

Josef 3:50:18 h

Michael 4:26:25 h

Annette 5:02:46 h

Frank 5:03:08 h